Die Sonnenblume.
Diese eine.
Meine Lieblingsblume.
Seit letzten Jahr im Mai.
Auf einmal war sie da.
Stand ganz allein – am Rande der Komposter.
In ihrer schrägen Lage.
Ob das was wird?
So ganz nah am Rande?
Nur wenig Platz zum Wachsen, zum Gedeihen.
Alsbald die Schnecken.
Die gefräßigen, die ohne Häuschen.
An denen waren die zuvor gescheitert.
Nicht wachsen konnten sie empor.
Gnadenlos ganz kahl geraspelt.
Jahr für Jahr.
Doch diese eine – wuchs einfach weiter.
Ganz unbekümmert im Schatten der Komposter.
Erfreute mich bei jedem Gang.
Sie drehte sich im Lichte, dem Lauf der Sonne folgend.
Im September kamen Vögel.
Labten sich an reifen Samen.
Stritten um die größten Kerne.
Die Sonnenblume war erneut in Gefahr.
Sie überstand es.
Leergepickt und leicht zerzaust.
Die Stürme nahten.
Regenschauer.
Herbst war da.
Winter folgte.
Die Sonnenblume stand.
Zuletzt der Schnee.
Knietief eingegraben – mit einem Häubchen Weiß.
Sanft wiegte sie im Frostwind.
Hin und her.
Ein letzter Blick auf ihren goldnen Schimmer.
Ade. In meinen Bildern lebst du weiter.